Krankenkosten
Hintergrund dieses, auf den ersten Blick vielleicht etwas abstrakt anmutenden Themas, ist, das seit 2005 veränderte Abrechungssystem für stationäre Leistungen (das sogenannte DRG = Diagnosis Related Group), welches langfristig auf die Versorgung von (auch rheumatologischen) PatientInnen Einfluss haben wird.
Mit unserer, darum noch im Jahre 2004 erfolgten Befragung, sollten gesundheitsökonomische Daten von SLE-PatientInnen in Deutschland vor der DRG- Einführung erfasst werden.
Bezugszeitraum der formulierten Fragestellungen waren die vorausgegangenen 6 Monate. Strukturiert wurde versucht, folgende Umfänge zu ermitteln:
- Häufigkeit(en) ambulanter und stationärer Versorgung.
- Diagnostische Verfahren (Labor, EKG, Röntgen, bzw. andere Bildgebung, Funktionsuntersuchungen, wie z.B. Gastroskopie).
- Rehabilitationsleistungen und Krankengymnastik.
Nachfolgend die (zur besseren Übersicht graphische) Darstellung der wichtigsten Ergebnisse:
Abbildung 1: Ambulante Versorgung, Konsultation verschiedener Arzt-Fachrichtungen
Im Mittel erhielten 91,4% der PatientInnen 5,1 Blutuntersuchungen und 80,6% der PatientInnen 3,2 Urinuntersuchungen. Die Anzahl der übrigen Untersuchungen insgesamt (ohne Labor) betrug im Durchschnitt 3,7.
Welche weiteren diagnostischen Untersuchungen in den letzten 6 Monaten bei welchem Prozentsatz der Teilnehmer erfolgten, zeigt die folgende Übersicht.
Abbildung 2: ergänzende Untersuchungen
Krankenhausaufenthalte
- Stationäre Aufenthalte in den letzten 6 Monaten gaben 16,9% der PatientInnen an. Die mittlere Anzahl der Aufenthalte betrug 1,9.
- 29 (8,1%) PatientInnen mussten sich wegen ihrer SLE-Erkrankung in besagte stationäre Behandlung begeben, diese fand bei 15 Personen im Universitätsklinikum, bei 11 Personen im Rheumafachkrankenhaus und bei 3 weiteren im allgemeinen Krankenhaus statt.
- Bei weiteren 8 Personen war eine stationäre Betreuung aufgrund von Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie erforderlich.
- Eine Tagesklinik nutzten 1,1% der PatientInnen in den letzten 6 Monaten.
- 4,2% der PatientInnen benötigten für die medizinische Versorgung einen Krankentransport.
- Bei 15 PatientInnen (4,2%) erfolgten im letzten halben Jahr Reha-Maßnahmen, bei 102 PatientInnen (28,3%) physiotherapeutische Maßnahmen.
Was kostet dies alles nun?
Für die genauere monetäre Bewertung der eingenommenen Medikamente und erfolgten Untersuchungen ist in Kooperation mit dem Public Health Studiengang an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Kostenstrukturanalyse in Arbeit. Die Daten stehen noch aus. Anzumerken ist hierbei, dass bezüglich der nicht unwesentlichen „indirekten Kosten“ (Arbeitsausfallzeiten, finanzielle Einschränkungen der PatientInnen) nur sehr grobe Schätzungen möglich sind.
Prospektive Daten aus dem Wiederaufgreifen der Fragen in einem der Folgejahre werden den Einfluss der veränderten Versorgungsstrukturen und -angebote auf den Gesundheitsstatus der (Lupus)PatientInnen feststellen.
Alternativ können die (papierbasierten) Unterlagen über das Rheumazentrum Düsseldorf (Tel.: 0211 – 81-17811) angefordert werden.