Erfassung von Frühsymptomen bei Lupus
Klassifikationskriterien sind das Werkzeug der klinischen Forschung, eine Erkrankung zu definieren. Das ist wichtig, weil klinische Prüfungen nur funktionieren können, wenn die eingeschlossenen PatientInnen wirklich die Erkrankung haben. Eine Lupus-Studie, bei der viele PatientInnen mit ganz anderen Erkrankungen teilnehmen, wäre kaum auswertbar. Darüber hinaus prägen Klassifikationskriterien gerade bei komplizierten Erkrankungen wie dem Lupus erythematodes auch das Bild, das Medizinstudierende und Ärzte von der Erkrankung haben. Weil die bisher existierenden Klassifikationskriterien aus heutiger Sicht nicht (mehr) optimal sind, arbeitet eine gemeinsame Gruppe des American College of Rheumatology (ACR) und der European League Against Rheumatism (EULAR) daran, neue, noch bessere SLE-Klassifikationskriterien zu entwickeln. Den Anstoß dazu haben auf EULAR-Seite Herr Prof. Dörner aus der Charité Berlin und Herr Prof. Aringer aus dem Uniklinikum der TU Dresden gemeinsam gegeben. Ein wichtiges Ziel für die neuen Kriterien ist, PatientInnen mit gerade erst aufgetretenem SLE besser zu erfassen, um sie auch früh in klinischen Prüfungen einschließen zu können. Daher wird auf verschiedene Weise versucht, typische frühe Beschwerden herauszuarbeiten. Es ist zu hoffen, dass aus diesen Daten wertvolle Rückschlüsse erzielt werden können.
Dazu wurde über den „Schmetterling“ ein Fragebogen an alle Mitglieder versandt, dieser stand gleichzeitig im Internet zur Verfügung. Insgesamt 333 SLE-Patientinnen und Patienten sandten ihren Bogen an die Rheumatologie des Uniklinikums Dresden. Dafür ganz herzlichen Dank! Die Daten sind mittlerweile komplett ausgewertet und wurden in Posterform auch bereits auf dem europäischen (EULAR) und amerikanischen (ACR) Rheumatologenkongress vorgestellt. Die Veröffentlichung als wissenschaftlicher Artikel wird gerade vorbereitet.
Prof. Martin Aringer, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus TU Dresden